Was für ein Schauen
- Matthias
- 30. Sept. 2011
- 1 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 8. Nov. 2024
Was für ein Schauen seit vielen Abenden schon, ich sitze auf dem Stein mitten auf einer der Weiden. Um mich grasen die Jungziegen, als hätten sie keinen Sinn für Herbstlichtaufwerfungen, die die Atmosphäre im Spiel mit der Sonne vom Farbstapel lässt. Doch das nehme ich ihnen nicht ab, den Ziegenmädels, ich seh doch, wie sie manchmal inne halten und übers Land schauen – der Glanz in den Augen muss bedeuten: ich empfinde gerade, auch wenn ich es nicht bemerke: was für eine schöne Welt. Mauri lehnt nah an mir, wir haben sie von einem anderen Ziegenhof vor dem Schlachter gerettet, sie ist ein wenig zurückgeblieben im Wachsen, die Hälfte eines Horns muss sie sich abgestoßen haben, noch hat sie nicht erzählt, wobei. Sie legt ihren kleinen Kopf auf meinen Schoß, die Lider entspannen sich und schließen sich halb. Das kleine Menschenkind springt lachend mit einem Stock um ihre Ziegenfreundinnen und durch dieses Licht hindurch… für einen Moment halte ich den Atem an, denn ich fürchte, mit der nächsten leisesten Bewegung löst sich alles auf. Doch es bleibt einfach, es bleibt wie es ist: friedvoll und schön.

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